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Sonntag, 28. März 2010

Le sacre du printemps II

Wer schon gespannt und voller Vorfreude weinend auf den II. Teil des Reiseberichtes zu den Frühlingsopferzeremoniellen in El Dorado Goldstaub-City krampfend und bibbernd wartete, soll nun endlich von seinem Leid erlöst werden. Der Autor tut dies aber nicht aus billiger Philanthrophie (die es wohl so auch gar nicht gibt, was aber ein anderes Thema ist), sondern aus kathartischen Gründen: Ich komme sonst mit dem Schreiben nicht mehr nach! Das schöne Wetter und gewisse andere Umstände zwingen und locken mich zu Erlebnissen in und mit Flora und Fauna (nicht die im Kühlschrank), Abenteuern und Beschäftigungstherapiestunden, die verbloggt werden wollen, aber nicht vorm Rechner stattfinden... Das ist aber auch ein schönes Wetter! Seit einer Woche grinse ich grenzdebil, singe voll Freude laut und falsch ("Schlecht singen kann ich gut, nur gut singen kann ich schlecht.") zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten und verspüre allgemein eine Streit- und Lebenslust wie lange nicht mehr ("Krieg ist der Vater aller Dinge." Heraklit) Ach, Frühling, Du alter Halodri - was habe ich Dich herbeigesehnt! Du hast aber auch lange auf Dich warten lassen, Schelm, elender!
Aber über's Wetter bloggt ja jeder ;)

Deswegen endlich zu Teil II (Ach ja, die # I ist hier zu lesen):  

Zurück aus der zeremoniellen Hirnschwitzhütte Reichenbach in Werdau, wo alles aus Goldstaub hergestellt wird (Da aber Goldstaub äußerst rar ist, wird hier nix hergestellt - dieser Umstand schafft Freizeit.), und dem Putzen des Leibes kontaktierte ich den ebenfalls erfahrenen Verhaltensforscher Z, um das Areal der Feier nicht ohne Beistand besuchen zu müssen. Die WG hatte sich zwar geschlossen für diese Expedition gemeldet, ging aber nach dem Moltke'schen Strategem "Getrennt marschieren, vereint umfallen" vor. Kann funktionieren - muss es aber nicht...  (Was sich später bewahrheitete.) Der Drang, sich dem Ort des Geschehens so authentisch wie möglich, aber so distanziert wie nötig zu nähern, führte zur Konsumption vergorener Früchte, dem Absingen von hasenverehrenden Liedern und "thick green smoke". Gegen Null, aber weit entfernt vom Nullpunkt, näherten wir uns dem Ort des Geschehens - Eingeborene nannten und nennen es wohl auch noch Fabrix. Zum "Geburtstag" von Frühlingsgöttern mit Namen wie "Jenser" oder "Elton" tanzte und jubilierte Volk in traditionell schwarzer Tracht, wohl um die Dichotomie zwischen dem "Todweiß" des Winters (vgl.: "Die Abenteuer des Gordon Pym"; E. A. Poe) und dem lebendigen, lebensbringenden Frühling zu symbolisieren. Der Namen Fabrix (wohl von: lat.: fabriciere = herstellen) lässt diesen Kontext als wahrscheinlich da stehen. Zu rhythmischen Klängen, atonal und diskordant für das Ohr des Forschers, Quelle höchster Extase für die Einheimischen, erfuhren wir Preise für Tanzdarbietungen ("30 €, ab 40€ gehört's in den Slip"), tranken seltsame Spirituosenkombinationen und fachsimpelten mit Küchenlochschachtern. Fröhlich, diesem Ereignis, kulminierend im "Tod der Götter", beigewohnt zu haben, sprang und hüpfte ich gegen 4 in's Basislager.
Ein schöner Abend - für manchen verheerend, für andere ein tiefer Einblick in kulturelle, wohl mehrere tausende Jahre alte Riten -, der mit Vogelgesang und ersten Sonnenstrahlen im Nest endete.

Und hier noch ein bischen Hochkultur ("Attack of the cultural heroes and interplanetary warfare"), für die, die mit dem Post-Titel immer noch nix anfangen können:

Montag, 5. Oktober 2009

Yeah! Gratuliert gefälligst...!

[gefunden im Spiegel 41/09, S. 182 "Hohlspiegel]

Wenn das nichts ist: Wir können zwar nicht vernünftig wählen oder mit dieser Rechtschreibung, haben aber wenigstens die besten Bewältigungsstrategien für die Ergebnisse. "Drink, mei Sachse drink/ des is ä eischen Ding..."

Gelacht habe ich im Spiegel auch über die Kurzmeldung über Tillich: Auf Seite 181 wird in der Rubrik "Personalien" kurz berichtet, daß der Herr sächsischer Ministerpräsident zusammen mit Genscher und Seiters die deutsche Botschaft in Prag besuchte, sich aber beim Phototermin auf dem historischen Balkon zu sehr in den Vordergrund drängelte und sich erst auf wiederholte Sprechchöre der anwesenden Journalisten ("Tillich weg!") in's Innere zurückzog!
Großartig!

Überhaupt ist der aktuelle Spiegel wieder (mal) sehr lesenswert: Kritische (wirklich!) Betrachtungen zu Westerwelle, ein Interview zum neuen Goldhagen-Buch, ein Auszug aus der Schwarzenegger-Biographie sowie natürlich SPD-Bashing und ein kleines bischen Rumgehacke auf den Guttenbergs (wenn auch zwischen den Zeilen). Schön! Ach ja, und Hape Kerkeling spricht herrlich unaufgeregt über seine Kunstfigur "Horst Schlämmer" und den Wahlkampf per se. Lesenswert!

Wo ich grad' beim Lesen bin: Heute erschien auch der neue Thriller(?) von Frank Schätzing: LIMIT. Und der war sogar schon in der Gutenberg - Buchhandlung in Werdau vorrätig. (Btw: Gruß an alle sich angesprochen Fühlenden von Pieters Mutter! Auch Du, Vater!). Ich traue mich gar nicht mit Lesen anzufangen, nachdem ich den "Schwarm" verschlungen habe! Gut, die ersten paar Seiten habe ich schon angeschmökert - das verspricht wieder die gleiche Mischung aus Wissenschaft und Spannung zu werden - plus Science-Fiction! Ich freue mich auf diesen Wälzer von 1300 Seiten.

Da wird mir wohl auch die übermorgige siebenstündige Fahrt nach Berchtesgaden nicht lang werden. Denn für die, die es hier noch nicht gelesen haben - ich verpisse mich für einen Kurztripp mit Süzzzy für 2-3 Tage in die Alpen an den Königssee. Da steigen wir dann auf Felsen, glotzen wie Gemsen runter und meckern, speisen herrschaftlich und ich kann Adolf Hitlers Teehäuslein angucken. Und mit der Tradition der Perchten (Berchtesgaden, you know?!) werde ich mich auch beschäftigen. Des wird schieee!

Deshalb der Hinweis: Ich versuche auch aus dem Alpenmassiv zu bloggen - versprechen kann ich allerdings nix. Und da die Süzzzy mittlerweile unter Linux/Kubuntu arbeitet, schrotte ich Ihren Rechner sowieso innerhalb von 30min.

Pfirdie!

P.S.:
Karten bekommt Ihr natürlich. Und: Sry, D. - die Polizeibilder sind absolut unverwendbar. Die Qualität ist total beschissen...

Mittwoch, 5. August 2009

Aurum pulvis urbi lo vult!

Es gibt so Tage, da wünscht man sich abends einen Stecker, den man sich einfach in die Schläfe rammen kann und alles, was man gesehen, gehört, kurz: mit den Sensoren wahrgenommen hat, ist in der Matrix...

So etwa war es heute: Kommunikation zwecks Party.San klappte erstmal gleich gar nicht, (Miteinander reden - ich nehme mich da überhaupt nicht aus!), daß ich in der letzten Nacht beschissen schlief, machte es nicht besser...
(Hat mir etwa die selbstversorgende Karnickelzüchterin gefehlt? Oder war der Mond dran schuld? Serotoninspeicher leer? Man weiß es nicht, man weiß es nicht... Wobei: Ohh, Hasen! (Diesen Witz können jetzt aber maximal 2-3 meiner Leser verstehen - und flach und doof ist er auch noch!!))

Jut, geklärt haben wir die Anreise dann doch - Z fährt, cutl und ich bevölkern Beifahrersitz, Kofferraum, Gepäckträger, Kühler und Motorraum. Alles gleichzeitig!

Dem Kapitalsenilisten warf ich die Miete in den Rachen, das Studium dieses Blogs brachte Erkenntnisse über die Zucht kleiner Nahrungslieferanten sowie über ein Vorstellungsgespräch, welches ich bewußt nie führte (L.V.X. = Larth Vader X.) oder aber auch allgemeine Verschmanderungswünsche.... S., wir kommen erst am Donnerstag - anders ging´s net!
Ich bin gespannt auf die Typen, die sagen, ihr KfZ ist mit 2 Personen + Gepäck sooo vollbeladen, daß nicht mal mehr ein Rucksack reinpasst!! Was fahren die denn? Duos?

Eigentlich wollte ich mich danach der Lektüre widmen - aber erstens kommt es schmandernt und zweitens überhaupt!
Deswegen zur Family MMZ gesterzt, den fast ausgestorbenen Beruf des Kerzengeständputzers kennengelernt, eigenen Ohres gehört, daß M. mittlerweile einen größeren aktiven Wortschatz als ihr Erzeuger hat (JA!) und generell schön blöd ins Feuer gestarrt.

Gut so!
Zapfenstreich!

>>L:V:X<<

Sonntag, 2. August 2009

Liebes Tagebuch...

"Hier liecht eene rum, die will knutschen, aber ich net..."

Aber der Reihe nach: S. schrob, um halb 8 den Boden Goldstaub-Citys küssen zu wollen - Zeit genug, um sich vorfreudig vorzuverschmandern! Dann an die eingetrampelte Route des alten Eisenpferdes gehastet, die Frau in Beschlag genommen und wieder Heeme.

Aber vorher haben wir uns noch `n bissel auf den Bahnhof gelegt - ja, wir nehmen Sport ernst! Wir machen "Laying down" olympisch!
Das das Bild so Scheiße aussieht, liegt an den ungenügenden photographischen Fähigkeiten des wahllos aus der Menge gepickten Passanten, dem ich die Kamera aufdrängelte - hier kammer ooch gar nichts mehr voraussetzen! Frechheit! Diese Gesellschaft geht vor die Hunde... nicht mal primäre Fähigkeiten der Bildkomposition sind in der Bevölkerung vorhanden!!einself!!

Dann machten wir uns auf zum Herrn R. - eine schöne Vergrillung. Selbstverständlich legten wir uns.
Nach dem Erreichen der zum Schlaf nötigen Promilla (Oh, vielleicht werde ich meine erste Tochter doch nicht Helgard nennen!) versetzten wir uns in Trab Richtung Nest - natürlich nicht ohne uns zu legen. Übrigens: Das auf untenstehendem Photo zu sehende Batik-ShirtNikki hab´ ich selbst am gestrigen Tag hergestellt. Ich werde mich bei der Textilfarbenfirma beschweren - das Schwarz ist mir zu Blau...
Gespannt bin ich auch auf die Reaktion von Sternquell - mit denen stehe ich in elektronischer Kommunikation, seit ein SQ-Pils in meinem Schlund mit Schäumen nicht enden wollte. Den kompletten Mailverkehr poste ich hier selbstredend, sobald dieses " Geschmander der raptiven, autothelischen Gewalt"
(ICH ERFINDE KUNSTWÖRTER, SONST PASST KEINER MEHR AUF!!!11!!!EINSELF!!!11)
verkomplettiert ist.

[Ich kann so nicht schreiben, Weib! Fummele nicht an mir rum - meine Grundwut verraucht sonst...]

Und dann hab´ ich mich nochmal hingelegt:
Später lauschten das Frl. S. und ego diesem wunderbarsten Podcast über Menschenflucht, verschrecklichten uns und schliefen. (Wobei ich von blauen Flecken verziert wurde. Schön!)
Und am Morgen popelte wieder dieses Weib an mir, zwang mich zum Weingenuß und überhaupt...

Wenn wir das schaffen, gucken wir nachher mal zu cutl, feiern in Ihren Jeburtstich nei, betrinken uns weiter und sowieso...
Dieses Leben ist eins der schönsten, die ich kenne!

[Für diesen Scheiß-Post hab´ ich mehr als den halben Tag gebraucht! Drecks-Weiber! Zum Glück ist die grade duschen und behelligt mich nicht mit ihrer Sanftmut! So verricktes Viehzeich im Bette is´ mir nüscht! Da halt ich mir lieber `n Leguan oder einen Salamander!!]

Es grüßt

>>L:V:X<<

Samstag, 25. Juli 2009

Abschlussbericht Exped. 77/09 "Hesse"

Das könnte jetzt anstrengend werden: Ein Abschlussbericht zur Expedition nach "Hesse"...
Ich fang´ einfach mal an mit dem gestrigen Tagesbericht:

Nach dem recht frühen Aufstehen (S., ich geb´s zu: Ich spielte kurz nach dem Erwachen mit dem Gedanken, den Tag bis zur Abfahrt im Haus zu verbringen...), dem Salbeitee, den ich diesmal im KfZ zu Ende schlürfte, stand ich vor ihm:
Vater Rhein

Ernsthaft: Beeindruckend durch seine Geschichte (Kann ein Fluß Geschichte haben? Hat Wasser Gedächtnis?), schön im Sinne von Industrieästhetik, von seinen Anrainern als gottgegeben
 akzeptiert und nur von Fremden als "Fluss der Deutschen" verstanden und wahrgenommen... 
Hach, trotz der Normalität, mit der mit dem Rhein in meiner He(e)rbergsgemeinde umgegangen wird: Wenn der Franzmann kommt, wir stehen ehern Legion.

Danach Gernsheim, einer Stadt (!?. Da ist Fraureuth  gefühlt größer.), die Peter Schöffer als ihren größten Sohn verehrt, mit lustiger Symbolik (Rad, Wolfsangel im Druckbild von Herrn Schöffer - mir drängelten sich da Bezüge zu diesem hier auf... ) und einem Brückenkopfgedenkstein von damals.  
Schöne Gemeinde.
Schöne Kirche(n).
Schön.

Das einheimische Mahl, das mir danach gereicht wurde, 
habt ihr ja schon hier gesehen. Der Herr T. aß wohl zum ersten Mal in seinem bisher recht überschaulichen Leben Brot, griente, greinte, griente... und greinte. T., du bist ja ein "Bee-bii."

Nuja, dann hieß es packen (oder zamschurrn, wie der Experte sagt), Frau W. so Tricks mit dem Komputer sowie "Kreuzberg, Kreuzberg" zeigen (Yes, Susi, I do some PR for you right now!),  mich herzlichst verabschieden von J. und T. (...wobei T. noch ein Stück von mir durch versuchten Fingerbiss behalten wollte! Zähne röcken, nü?!) und postkarteneinwerfend von S. zum Bahnhof gefahren werden....

Hach, Biebesheim - I will return!!

Zuchfahrt, Zuchfahrt, Zuchfahrt...
(Ich werde in Zukunft jeden ohne Ankündigung erschießen, erdrosseln (oder -amseln),ertränken oder durch noch perfidere Methoden zum Schweigen bringen (HITMAN), der im Zugabteil über mehr als 10min telefoniert - ich versuche doch hochgeistige Literatur zu lesen, ihr "Cindy aus Marzahn"-Imitate (...und auch noch schlechte!) sowie Geschäftsleute - ICE ist das rollende (Rekord: 182 km/h!) Äquivalent zum Wartezimmer.
Da wird die Babber gehalten oder rausgegangen!

Nuja, irgendwann stog ich aus dem Abteil, grüßte freundlich einen Ex-Teilnehmer und erhoffte mir Ruhe, Frieden, Schlaf "in dr Haamit" nach diesen Tagen des Donners.

Nachdem ich höhnend an einer Gruppe Pubertierender vorbeischritt (Dieses Alter muss schön gewesen sein - von Crimmitschau nach Werdau fahren und knüppeldicht+testosterongepumpt, yeah), war ich kaum 30min vor´m heimischen Rechner (Ja, ja: Nerd! Aber Du sitzt doch auch gerade vor einer Maschine ,Kamerad! ;-)),  bevor mich cutl Frau H. anschellte und zum Herrn R. lud....
Schönen Dank auch! Entartung bis früh um 5! Mit maximaler Verstrahlung in der Chanel-Bar [wollt ich grad verlinken, aber gibts net...selber schuld..].
Ich war seit um 8 wach! Und ich bin ganz lange mit´m Zuch gefahren! Und ich bin alt!
Mein Schlaf war auch entsprechend tief...

Nee, alles in allem: Guter Tag!

Und die Zusammenfassung der Hessen Mittelerde-Expedition gestaltet sich einfach:

Besucht dieses Land! Wunderbare ("goldige!") Menschen, Essen kann man da auch und Auen halten die da bereit... das kannst du dir gar nicht vorstellen!
Urlaub: Hab´ ich gemocht.
Gastgeber: Über jede Kritik erhaben.
Nahrung: Jaaa.... 

Sincerly, thy 

>>L:V:X<<


Freitag, 24. Juli 2009

Es ist vollbracht!

Yes! Bei unserem heutigen Vormittagsausflug wurde mir nach der 1wöchigen Expedition nach Hessen Mittelerde ein nur wenigen Fremden vergönntes Gast- und Abschiedsgeschenk dargeboten:
Landestypische Kost!
Von links nach rechts wurden gereicht: irgendein Käse, ein anderer Käse, Käse (speziell) sowie gehackte und in Essig und Zucker eingelegte Zwiebel zu -man höre und staune- Brot (Ja! Wirklich!) und Laugenbrezeln!
[UPDATE: In den Kommentaren gibt meine Gastgeberin dem Käse sogar Eigennamen. Verrückt!]
Der Herr ganz rechts im Bild ist ein unfiltriertes, sehr schmackhaftes Bier.
Welch exotische, die Zunge und den Gaumen kitzelnden Genüsse...
Man glaubt gar nicht, auf was für Ideen die Bewohner dieses Landes kommen!
Käse! Und Bier! Nicht zu vergessen: Brot!

Kurzer Post, weil sich die Räder des alten Biebesheim-Dampfrosses bald, sehr bald in Bewegung setzen werden, um mich zurück in meine geliebte und vertraute Tristesse zu transportieren.

Goldstaub-City, I´m coming home!

Ich verweise für die Langfassung des Folgenden einfach mal auf das Ende meines letzten Posts:

DANKE!

Ausführlicher Tages- und Reisebericht folgt, sobald ich, egal ob freiwillig oder unfreiwillig, wieder den heimatlichen Boden geküsst habe. Ach, und Bilder natürlich auch...

Es verabschiedet sich bis auf weiteres:

>>L:V:X<<

Donnerstag, 23. Juli 2009

Hessen ist...

Boah, heute bin ich ziemlich platt. Ebenso meine Füße. Meine Worthülsen anscheinend auch - mal sehen, was draus wird.

Als Erstes mal wieder ein Tipp von Forschungsreisendem zu Forschungsreisenden:
Man kann um 4 in´s Bett gehen und um 8 gern und voller Tatendrang aufstehen.
Muß man allerdings nicht.

Aber da ich ja bereits gestern die Existenz Hessens als solches in Frage stellte, sollte der heutige Tag Gewissheit bringen und ich entschied mich immerhin für eine Mischung aus Variante a und b. Und er brachte Gewissheit! Mit einer mehr als überraschenden Lösung für oben genanntes Problem!
Beginnen wir mit der Rekonstruktion meiner Forschungen:

Nach 2 heißen Schlucken des mir freundlicherweise und mittlerweile obligatorisch gereichten Salbeitees (Memo an mich: Quelle erfragen!), gings los nach Darmstadt.
Wir zäumten das Pferd also quasi von hinten auf.
[Ja, heute fliegen die Pointen wirklich tief!]

Aber es handelt sich ja um die Wissenschaftstadt Darmstadt. Vielleicht liese sich ja im Hessischen Landesmuseum etwas über die hier fehlenden, eigentlich für jede bisher von mir bereiste Region der Welt aber typischen, in der Bevölkerung verwurzelten Bräuche und Sitten (Nahrung!) erfahren.
Der erste Schock schon auf der Hinfahrt: Aus irgendeinem ominösen Grund vergaß ich gestern nach dem Bilder-Upload die Kamera auszuschalten, weswegen sie mir mit einem beleidigten "BATT" den Dienst verweigerte. Sollte hier Dokumentation verhindert werden?
Deswegen gibt´s auch keine qualitativ hochwertigen Bilder aus der ersten Tageshälfte.
(Und die vom Mobiltelefon kann ich hier nicht hochladen, da ja jedes Scheiß-Gerät eine andere USB-Buchse haben muss!!! Wer schleppt den bitte 50 Kabel mit in den Urlaub...!?!)

Darmstadt selbst zeigte sich bei unserer Ankunft in seiner ganzen schwül-feuchten Pracht. Niesel, Sonne, Regentropfen, Lichtblicke... naja, das perfekte "Jacke an.- Jacke aus."-Wetter halt. Zum Landesmuseum kinderwagenschiebend vorbei am "Langen Ludwig" gehastet, dabei den geheimen Gruß junger Eltern gelernt (Ha! Infiltriert!), um festzustellen:

Geschlossen! Wegen Umbauarbeiten! FUKK!!!

Kann man nix machen. Wir haben uns dann unter anderem den sehr schönen Herrngarten im Herzen der Stadt angeguckt, in welchem übrigens der junge Goethe splitterfasernackt rumsteht.
Immer! Bei jedem Wetter! Auf einem Podest! ÖFF-ENT-LICH!
Dieses ausgebuffte Schlitzohr! Läßt sich in Weimar als ehrwürdiger Klassiker verehren und im Westen heißt es dann: Lass´ jucken, Kumpel!
Ich war entsetzt und fasziniert - welch vielschichtige Persönlichkeit doch dieser gesamtdeutsche Dichterfürst besitzen muss...

Dann zog das Tempo merklich an: S. verfiel in einen nur Müttern gegebenen Trab, die ihr Junges zur Fütterung im Nest haben wollen, die Stadt rauschte nur so an mir vorbei (Ich bin doch Augenmensch, Mensch!), italienische Tabakwarenverkäufer honorierten mein Gesichtsfell und plötzlich war da auch noch die Luft voller Falter (;-*--). Nur ein flüchtiger Blick streifte eine Kneipe namens "Hobbit"...

Auf dem Heimweg sah ich dann übrigens mein erstes Google Street View Car live und in Farbe - abgeparkt in einer Waldwegeinfahrt, der Fahrer auf dem Dach, Linsen putzend! Yeah!

Ach ja: Das Susann-Stahnke-Standbild haben wir leider in Darmstadt nicht gesehen ;-(

Nach dem Mittag nahmen wir die Kühkopf-Knoblochsaue in Angriff: Was soll ich sagen - auf einmal ergab alles Sinn! Wie das? Erstmal lasse ich Bilder sprechen:

Und von diesen Bilder hab´ ich tausende (naja, ein paar weniger sind es dann schon...) gemacht!
Immer noch Fragen?

Hessen ist gar nicht Hessen!
Hessen ist Mittelerde!

Durch dieses Wunder an Landschaft sind wir dann ein recht großes Ringel gelatscht (ca. 3h). Gigantisch! Hier kann man Tage zubringen... Der Apfellehrpfad mit über 30 alten deutschen Apfelsorten (und teilweise Birnen und irgendwas, daß ich nach dem Kosten für Quitten halte...nee, doch nicht mehr), das Forsthaus mitten im Wald, knorrig-knarzig-vermoosten Baumresten und hohlen -stümpfen, dem sich träge hinwindenden Altrhein...und bestimmt noch 1000 anderen mysteriösen Geheimnissen der wild-romantischen Natur... Spürt man meine Begeisterung? Ich hoffe!
Hier will ich wieder hin! Ganz früh, mit Stativ und Fernauslöser sowie massig Zeit!


Das ich mit meiner Schlussfolgerung über die wahre Identität Hessens von Mittelerde richtig lag, zeigte sich dann beim Einkauf des Abendessens - auf einmal wurden auch mir, dem fremden, aber wissbegierigen Reisenden gegenüber lokale Spezereien erwähnt. Die waren zwar alle zu aufwendig bzw. zeitintensiv zuzubereiten (Staunen macht Knast! T., ich verstehe Dich!), weshalb wir auf den bewährten Grill zurückgriffen - aber immerhin!

Morgen geht´s nochmal so an den Rhein und dann besteige ich auch schon wieder das alte Eisenpferd und rolle Richtung Heimat - mit einem lachenden und einem weinenden Auge...

Sehr schöne, erlebnisreiche Woche, viel zu kurz, vieles nur mit halbem Auge gesehen und halbem Ohr gehört - hier atmet Geschichte und Landschaft in einem anderen Takt. Was am Anfang tot erschien, lebt nur seeehr viel langsamer als Goldstaub-City! Und da sind wir schon weiß Gott keine Hektiker...

Falls ich das morgen nicht sowieso schreibe: Herzlichsten Dank an S. und J. für die "Reiseleitung", Unterkunft, Verköstigung und Unterhaltung. Spitze! Und Dank auch an T. - nicht nur, aber im Besonderen für den heutigen Lachanfall im Wald: Perfektes Timing!

Mittelerde, Nurd'dhao!
Ich komme wieder.


>>L:V:X<<

Dienstag, 21. Juli 2009

Storch Heil!

Der erste komplette Tag im wunderschönen Biebesheim ging ja schon mal gut los: Nachdem ich mir die Reste des gestrigen Chateau de Migräne aus den Synapsen gepult hatte, war ich nicht übel überrascht von Frau K. aus W. an der P. zu lesen, daß es die wunderschöne Wortkombination
Phrasenschwein wohl in den aktuellen Duden geschafft hat! Zweifel beseitigte diese Seite.
Hell Yeah! Herzlichen Glückwunsch an alle Schweinemeisterinnen und Schweinemeister und natürlich an den one and only Schweineschneider!!! We made it to the top!
(Übrigens finden sich auf der Liste auch sehr schöne andere Worte wie zum Beispiel "Gefährder" oder "vorglühen"... ;-))

Das danach der PEKiP-Ausflug spontan (zumindest für mich) gecancelt wurde, störte mich gar nicht, denn die Parole lautete: Auf zum überregional bekannten (Eigenwerbung!) Guantanamo Bay für Geflügel respektive dem Vogelpark Biebesheim - zu Fuß! Und das stellt hier gar kein Problem dar: Sobald man einen Kinderwagen die recht (ähem!) menschenleeren Gassen entlang schiebt, hält sogar noch der letzte Autofahrer an und bedeutet mit Gestus und Mimik:
"Bitte passieren Sie! Sie schieben einen Kinderwagen durch menschenleere Gassen!"
Ganz egal, ob da nun Nachwuchs drin liegt oder nicht! Das muss ich dringend auch mal zu Hause ausprobieren. Und die tägliche Dosis Rebensaftextrakt müsste ich ja auch nicht mehr vom -,real aus schleppen. Gott, könnte die Welt nicht einfach schön und menschenleer sein?

Zurück zu den Vögeln: Lustiger, dann melancholischer Rundgang durch einen sehr versifften kleinen Tierpark (Raubvögel gehören einfach nicht in winzige Volieren!), der den dringenden Wunsch weckte, sich stärker für den Tierschutz zu engagieren. Emus hab´ ich trotz Ankündigung nicht gesehen, dafür spontan und schnell(!!) für das Publikum kopulierende Strauße, obskures Exotenhausgeklinke und vor allem Störche. Überall Störche! Oben, unten, hinten, vorne! In Nord, Süd, Ost und West! Am Zigarrettenautomat, als Kassierer bei Schlecker, selbst das Kriegerdenkmal der Stadt stellt wahrscheinlich statt eines Adlers einen Storch dar. Wiederhole 50 Mal laut Storch und fühle, wie das Wort seinen Sinn verliert. Und wir daheim kacken uns jedesmal, wenn wir in Roitzschjora einfahren, fast in die Hose.

Biebesheim- wahrlich die storchenreichste Gemeinde im Bezirk Groß-Gerau!

Hoffentlich hat mich keiner gebissen! Ich bin noch nicht bereit für gefiederten Nachwuchs!
Auf dem Heimweg habe ich mich köstlich an verschiedensten Schildern delektiert - ihr glaubt ja nicht, welche Stilblüten hier gedeihen! Wäre ich zu Hause, würde ich spontan losziehen und einige davon für die WG-Wände beschlagnahmen! Kostprobe? Bitte schön:
Aber natürlich sind auch Perlen wie das Sackgasse-Straßenschild neben dem Sackgassen-Straßenschild (man achte auf den feinen Unterschied!) festgehalten. Gibts dann alles nach meiner Heimkehr hier zu sehen. Verschmanderung! (Ha! Ich hab´s getan - gänzlich unbewußt...)

Zurück im Quartier wurde der kleine Herr Eulenspiegel verköstigt, ging schlafen, stand wieder auf und wurde von dem Onkel aus der Zone mit dem komischen Bart bekaspert.
Sense war´s mit Mittagsschlaf! Ich vermute immer noch Kalkül von Frau W.!
Das wird morgen anders - um 5 kann ich nicht mehr so ruhen wie um 1. Und ich bin schließlich im Urlaub.
Nach meiner Ruhepause, die ich mit der aktuellen c´t verbrachte, wurden original Nürnberger Hessische Würstchen und ungarisches Hessisches Cevapcici vom Grill gereicht.
Ich werde mich wohl morgen mal eingehender mit der hessischen Regionalküche beschäftigen müssen - irgendwas kam mir da an den Aussagen meiner Gastgeber komisch vor...
Dann kann ich vielleicht mehr zu Weckewerk und Ahle Wurst sagen.
(Was Grindkopp ist, hab´ ich ja immerhin schon gelernt - da kommt ihr aber durch reines Überlegen nie drauf.)
Care-Paket und Postkarten werden dann wohl auch auf den Weg gebracht.

Und das Bloggen Arbeit ist, merk´ ich jetzt grad´ wieder: 1 geschlagene Stunde für dieses bischen Geschmander (Ha! Schon wieder!) und die paar Bilder...

[To M: Jaa! Fortbildung! :-)]

[To S: Ach, Herzkäfer, vergiss mein nicht ob des wabernden Bodens und dieses suspekten "Urlaubsbegleiters". Der will doch nur von deinem Ruhm als Gipfelstürmer und Rockstar zehren! Ich will doch noch viel mehr (Geld! Enten! Schreischweine!)!]

Aber trotz der U(h)rzeit werd´ ich die Koje noch ein wenig meiden und das Netz verunsichern - ich kann ja morgen ausschlafen :-). Und Frühstück wurde auch angekündigt.

Feiner erster Tag!
Feiner nächster Tag!
Fein!

From Hesse with love

>>L:V:X<<

Mittwoch, 17. Juni 2009

Freiwillige Fremdarbeit

Ich habe mal für die Jungs von Jenseits von Oz ihren Trip in den Südwesten Australien auf Google.Maps visualisiert. Auf Twitter würde ich jetzt den Hashtag #Neid setzen :-)

Hier die Reiseroute:


Alex u. Martin bereisen den Südwesten Australiens auf einer größeren Karte anzeigen

(Am besten auf großer Karte angucken - das Embedding klappt hier nicht so gut-oder ich bin noch zu blöd :-))
Jungs, ich wünsche euch weiterhin alles Gute!

Dienstag, 16. Juni 2009

Grünes geht... und Grünes kommt!

Nachdem ich vorhin mit Erschrecken feststellen mußte, daß unsere in mühevoller Säarbeit und mit viel Hilfe von Ortsansässigen und -fremden begrünte Guerilla-Brache ("Der etwas andere Stadtpark!") heute gemäht wurde (selbst die nicht-mehr-ganz-so-kleinen Ahorne wurden weggesenst!), war zumindest auf dieser Web-Präsenz frisches Grün von Nöten.
Na? Schon entdeckt?
Guckt mal oben links von der Web-Adresse, da sollte zumindest in Firefox
[UPDATE: Google Chrome klappt /Opera ebenso/Safari hat auch keine Probleme/ IE 7 und 8 packen´s eben net - nöö, dafür optimiere ich die Seite nicht: Firefox downloaden!] jetzt ein Favicon erscheinen... (Sollte dem nicht so sein, bitte Info an mich!)

Die Mitbewohner werden trotzdem noch befragt, wer für diesen Akt der Barbarei verantwortlich war und ist. Sollte das der Städtische Bauhof Werdau sein, fange ich morgen mit der Wiederbegrünung an - die kommen eh´ nur alle Jubeljahre mit ihren ABMern in unsere Gegend ;-) Und Samen hab´ ich auch noch da...

Da ich gerade "im Grünen" bin: Am Wochenende steigt das jährliche Open-Air in Fraureuth. Nähere Infos gibt´s hier. Ich bin natürlich ab Freitag am Start -für 20 Ocken kann man da nichts falsch machen und "Heimat verpflichtet"! Gut, über das Web-Design könnte man nochmal reden - aber das wird bestimmt nicht am Freitag, Samstag oder Sonntag passieren...

Btw: Besonders habe ich mich heute über den Besuch von Frau S.W. gefreut. Herzlich willkommen! Und die Sache mit dem kalten Bier ziehen wir durch! Übrigens kostet der Meter ab einer Abnahmemenge von mehr als 10 nur noch die Hälfte. Warum ich so tue? Ich bin mir sicher, daß mein Geschwalle der Welt gerade noch gefehlt hat... ;-)

Als Abschluß noch eine kleine Quizfrage:

Wer sagte:

"Der erste Schritt, unser politisches System zu verändern, ist, sich die Freiheit dazu zu nehmen. Und es gehört zu dem Verständnis von Freiheit, diese Freiheit nicht nur zu respektieren, sondern auch zu nutzen. Nur wenn wir neue Gedanken und Wege zulassen, kommen wir zu neuen Konzepten und Lösungen! Deshalb bitte ich Sie, das Neue nicht abzuwehren, sondern es mit zu gestalten! Der Aufbruch zu einer Politik, die die Menschen ernst nimmt, geht von uns aus!"

Karl Liebknecht? Adolf Hitler? Martin Luther King? Angela Merkel? Oder jemand ganz anderes?

Lösung: Hier!

Dienstag, 9. Juni 2009

Mözart, Dávila sowie Lieb und Finger


Der Kollege von nebenan schießt scharf.
Aber wer Bücher von Dávila verschenkt, darf das auch - vor allem, wenn das Geschenk an mich geht und ich mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten darüber freue. Ich weiß gar nicht, wie oft ich dieses Buch bereits angelesen habe und nach Minuten mit nach hinten gelegtem Kopf nur da saß und vor mich hin sinnierte. Selbst die WG-Mitbewohner habe ich mit Deutungsfragen gequält - gelle, R.?

Und wer dann noch (endlich!) so einen / diesen Artikel für uns alle (11 Besucher!) zugänglich macht, hat sowieso Narrenfreiheit!
Wer schon immer mal die Geschichte von Lieb und Finger lesen und nicht hören wollte, hat hier die Chance dazu. Sehr schön und mit vielen Details, die bisher untergingen - oder von mir schlicht überhört wurden...
Mein Herz erweitert sich zu einem saftigem Steak ob dieses Beitrags zur Netzkultur...


 
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken &handeln! Willst du auch an der Aktion teilnehmen? Hier findest du alle relevanten Infos und Materialien: